Ensemble RESONEZ und Katom live im bird’s eye jazz club

Textures

Ensemble RESONEZ / Katom

Begegnungskonzert zwischen Mittelaltermusik und Jazz

Zum Abschluss des TEXTUR Festivals – Alte Musik in neuen Kombinationen 2022 begegneten sich das Jazzquintett Katom und das in Mittelaltermusik spezialisierte Ensemble RESONEZ zum ersten Mal. Sie gestalteten im bird’s eye, Basels renommiertem Jazzclub, ein gemeinsames Konzertprogramm, das gleichzeitig in dessen Reihe Spiegelungen IV / Interactions integriert war.

Offenheit und Neugierde ist es, was die beiden Ensembles jenseits des Stils verbindet. Und die Leidenschaft für ihre Klangwelten, die sie mal einzeln, mal kombiniert aufeinander wirken lassen. Dabei dem Element der Verbindung nachzuspüren, der Urfaser sozusagen der Musik, ist das Ziel dieses experimentellen Programms.

Live at bird’s eye 11.11.22

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„Den Höhepunkt des Konzerts, wie auch des gesamten TEXTUR Festivals, bildet die wunderbare Darbietung und Bearbeitung des dreistimmigen Virelais Mariam matrem virginem. Eine hochemotionale und sehr intime Interpretation beider Gruppen, die vielleicht am besten die Absicht dieses Konzerts verkörpert, modernen Jazz mit dem alten Repertoire des Mittelalters zu verschmelzen. Eine synergetische Beifallskaskade ergiesst sich über die triumphale und brillante Performance der acht Musiker:innen, denen es gelungen ist, etwas auf die Bühne des bird’s eye jazz club zu bringen, das zwar schwer zu erreichen schien, sich jedoch als etwas ungeheuer Magisches erwies.“
Talete Pelloni, Review des Konzerts

Ensemble RESONEZ

Angélique Greuter, Gesang
Ann Allen, Douçaine, Blockflöten und Gesang
Marie Verstraete, Fidel

Die Blockflötistin und Fidelspielerin Marie Verstraete und die Sängerin Angélique Greuter lernten sich 2011 bei einem Mittelalterkurs von Benjamin Bagby und Marc Lewon in Belgien kennen und entwickeln seitdem gemeinsam Konzertprogramme. Ann Allen studierte an der Schola Cantorum in Basel Barockoboe und Schalmei, bevor sie sich ebenfalls dem Gesang zuwandte. Mit ihr wurde das Ensemble 2021 zum Trio. Sich abstützend auf historische Recherchen – sie transkribieren die Originalhandschriften gewöhnlich selbst – beziehen die Musikerinnen auch ihre eigenen künstlerischen Persönlichkeiten und Erfahrungen mit ein, um dem heutigen Ohr die Musik aus früheren Jahrhunderten zugänglich zu machen. Das Ergebnis ist eine lebendige mittelalterliche Musik, die für heutige Zuhörer:innen überraschend schön, spannend und mitreissend wirkt. Ihre ausdrucksstarke Interpretation wird getragen durch hohe Musikalität und technische Meisterschaft. Als leidenschaftliche Sprecherinnen lieben es die Künstlerinnen, das Publikum mit ihrer szenischen Präsenz auf eine Reise mitzunehmen, bei der Musik und Text im harmonischen Wechsel stehen.
Nebst Auftritten in romanischen und gotischen Kirchen (Kartäuserkirche Basel, Wehrkirche St Arbogast in Muttenz, Collégiale von St Ursanne, Romanische Kirche von Kleinhöchstetten) spielte das Ensemble ebenfalls in der renommierten Sammlung mittelalterlicher Textilien der Abegg-Stiftung im Kanton Bern.

Katom

Nadav Erlich, Bass
Francesca Gaza, Voice
James McClure, Trumpet
Martín Theurillat, Guitar
Jordi Pallarés, Drums

Das Quintett Katom kommt aus allen Ecken der Welt, aus Spanien, Chile, Italien, Israel und Südafrika, und hat sich 2019 in Basel, Schweiz, getroffen. Wir haben mit der Zusammenarbeit an unseren Eigenkompositionen begonnen und loteten auf der Suche nach unserer eigenen musikalischen Ästhetik Grenzen aus. Jedes Mitglied des Quintetts ist Komponist:in und Bandleader, und da wir uns durch Gespräche und Musikgeschmack zueinander hingezogen fühlten, beschlossen wir, jeweils einige Originalkompositionen füreinander zu schreiben und mit Liebe zum Detail einzustudieren.
Stimme und Trompete werden als instrumentale Texturen und prominente zentrale Elemente verwendet, die zwischen folkigen Melodien und forcierten Dissonanzen schweben – Schlagzeug und Bass verankern die elegant dargebotenen ätherischen Gitarrenlinien, die verschiedene Schichten miteinander verflechten und die feine Linie zwischen Improvisation und Komposition verschwimmen lassen. Die typischen Rollen der einzelnen Instrumente werden zeitweise aufgegeben und lassen Raum für eine persönlichere und überraschende musikalische Richtung, die sich ständig weiterentwickelt.
Derzeit arbeitet das Quintett an seinem Debüt-Album, welches 2023 veröffentlicht wird.

 

„Die fünf Bandmitglieder, die aus allen Ecken der Welt kommen, erzeugen mit ihrer intensiven, kreativen Musik eine knisternde Spannung. Eine manchmal grandiose Verschmelzung von Stimme und Trompete, eine stupende Kombination von Jazz mit sorgfältig komponierten Passagen und viel glamouröser Improvisation kennzeichnen dieses besondere, schöne und sphärische musikalische Universum. Der Sound ist in einer fließenden Entwicklung zu hören und verbreitet Aufbruchstimmung, während die Instrumente mit Verve aus ihren üblichen Rollen befreit werden. Ein faszinierendes Erlebnis!“
Steff Rohrbach, Review eines Konzerts im bird’s eye jazz club

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Programmabfolge

  • O Virgo splendens dreistimmiger Kanon, Spanien, 14. Jh., Llibre vermell de Montserrat
  • Sol sub nube latuit zweistimmiger Konduktus auf einen Text von Gauthier de Châtillon, Frankreich, 13. Jh., Ms. St. Gallen 383
  • Ad celi sublimia Estampie von Ann Allen nach einer Motette des Codex Las Huelgas
  • Quena virgen ben servirá a Parayso irá Cantiga de Santa Maria, Spanien, 13. Jh.
  • Rossignolo Francesca Gaza
  • Mode 3 Nadav Erlich
  • Piano Piece Martín Theurillat
  • Mode 2 Nadav Erlich
  • – Pause –
  • Web Nadav Erlich
  • It’s all about you Martín Theurillat
  • J’ay un cuer moult lent Marienlied von Thibaut d’Amiens, Frankreich, 13. Jh.
  • Sans cuer m’en vois Ballade/dreistimmiger Kanon von Guillaume de Machaut, Frankreich, 14. Jh.
  • Comment qu’a moy lonteinne einstimmiges Virelai von Guillaume de Machaut
  • QM Nadav Erlich
  • I Want I Want Nadav Erlich
    kombiniert mit Vox in Rama Kommunionsgesang zum Fest der Heiligen Unschuldigen, Graduale von Fontevraud, Frankreich, 13. Jh.
  • Mariam Matrem Virginem dreistimmiges Virelai, Spanien, 14. Jh., Llibre vermell de Montserrat

 

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